Als die völkische Politik Viktor Orbáns noch an ihrem Anfang stand, da wandte ich mich der ungarischen Medienpolitik zu und war einer der ersten deutschen Journalisten bzw. Blogger, die aufzeigten und beschrieben, was in Ungarn vor sich geht. Über Jahre hinweg habe ich recherchiert und berichtet, während sich die die deutschen Medien zunächst überrascht zeigten, dann meine Themen übernahmen, manche gar wörtlich ablasen. Etlichen Leitmedien habe ich ausführliche Briefings gegeben und Gesprächspartner vermittelt. Es war eine interessante Zeit, weil man in Echtzeit zusehen konnte, wie Grundrechte einfach so verschwinden, und niemand störte sich daran. Und es war der Beginn eines langen Prozesses, in dessen Verlauf die Regierung Orbán in Europa mehr und mehr isoliert dastand. Inzwischen ist dieser Zustand akzeptiert, die einst vielfältige Medienlandschaft unumkehrbar ausgetrocknet, die Bevölkerung brainwashed. Ein Artikel von vor genau 12 Jahren, darin geht es um die neue Verfassung des Landes, gefällt mir vom Thema her besonders, weil es meine beiden Kompetenzen – Medienpolitik und Raumfahrt – auf absurde Weise verbindet. Er heißt: Die Reinkarnation des Turkmenbaşy.